In ihrer engangierte Rede ging Herrmann hart mit den Arbeitgebern ins Gericht: „Es ist einfach erbärmlich, wie der öffentliche Dienst sehenden Auges vor die Wand gefahren wird. Über 1,2 Millionen Beschäftigte gehen in den nächsten zehn Jahren in Ruhestand. Dabei fehlen schon heute 200 000 Stellen oder sind nicht besetzt. Unternehmen der Privatwirtschaft ziehen alle Register, um Nachwuchs- und Fachkräfte für sich zu begeistern. Und was machen Bund, Länder und Kommunen? Die müssen wir zum Jagen tragen, weil sie die Zeichen der Zeit immer noch nicht erkannt haben.“
Die Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst müssten dringend attraktiver werden, so Hermann: „Das bedeutet: 100 Euro mehr und einen zusätzlichen Urlaubstag für die Auszubildenden. Das bedeutet: Garantierte Übernahme nach erfolgreicher Ausbildung. Und das bedeutet: Sechs Prozent höhere Tabellenentgelte, mindestens aber 200 Euro – denn davon profitieren neben den unteren Einkommensgruppen auch die Berufseinsteiger besonders.“ Den wiederholten Verweis auf angeblich leere öffentliche Kassen könne sie nicht mehr hören, erklärte die Chefin der dbb jugend weiter: „Die Steuereinnahmen steigen auf immer neue Rekordhöhen. Das Geld ist da. Auch dank unserer Arbeit, deshalb haben wir ein Recht auf Teilhabe. Wenn nicht jetzt, wann dann?"